Beim Segeln stellt sich immer die Frage, ob man in einem Hafen übernachtet, in einer Bucht ankert oder sogar nachts durchsegelt. Alle 3 Optionen haben ihre Vor- und Nachteile. Wir gehen heute auf das Thema Ankern in der Bucht ein. Grundsätzlich ist Ankern in der Bucht die schönste Möglichkeit, der Natur möglichst nah zu sein.

Vor Anker in der Bucht

Beim Segeln stellt sich immer die Frage, ob man in einem Hafen übernachtet, in einer Bucht ankert oder sogar nachts durchsegelt. Alle 3 Optionen haben ihre Vor- und Nachteile. Wir gehen heute auf das Thema Ankern in der Bucht ein.

Grundsätzlich ist Ankern in der Bucht die schönste Möglichkeit, der Natur möglichst nah zu sein. In einer Bucht ist es meistens leiser, die Luft ist frischer und das Wasser sauberer, als im Hafen oder in Hafennähe. Zudem ist das Angebot an Plätzen meistens nicht so stark beschränkt und man findet selbst in einer relativ beliebten Bucht irgendwo noch einen Platz.

Elan Impression 45 in einer Bucht an der unbewohnten Insel Kyra im Saronischen Golf

Auf der anderen Seite ist Übernachten vor Anker für viele Skipper eine Herausforderung: Wie entwickelt sich der Wind über die Nacht? Wie gut hält der Grund? Sitzt der Anker richtig? Sind die Nachbarboote ausreichend weit weg? Wie groß ist der Schwojradius? Alle diese Fragen müssen Skipper beantworten, bevor sie sich in Ruhe in die Koje legen können.

Wir stellen dir unsere Checkliste vor, nach der wir beim Aussuchen der Bucht vorgehen und die wir abhaken, bevor wir uns zurücklehnen.

Aussuchen der Bucht

  1. Generelle Wetterlage checken: Bei schlechtem Wetter und starkem Wind wird man in fast keiner Bucht eine ruhige Nacht haben.
  2. Falls das Wetter generell passt: Im Revierhandbuch, in Navionics oder in einer anderen App (Navily) eine Bucht aussuchen, die auf der windabgewandten Seite liegt und möglichst gut geschützt ist. In Navily kann man sogar abhängig von der Uhrzeit sehen, wie gut der Schutz ist.
  3. Versorgungsmöglichkeiten: Viele beliebte Buchten haben oft Restaurants / kleine Läden an Land. Man sollte sich also entweder darauf einstellen, sich selber an Bord zu versorgen oder aber eine Bucht heraussuchen, die "bewirtschaftet" ist.
  4. Ankergrund: Manche Buchten sind dafür bekannt, dass der Anker nicht gut hält. Das kann man meistens davor herausfinden und sich darauf einstellen.
  5. Untiefen, Schwell, Strömung: Auch diese Faktoren spielen eine große Rolle und können davor abgeklärt werden.
  6. Gerade in Griechenland ist es üblich, in Buchten mit Landleine zu ankern. Das gibt besseren Halt und verhindert das Schwojen. Für eine ruhige Nacht ist eine Bucht, in der Landleine gelegt werden kann grundsätzlich vorzuziehen. In manchen Gegenden empfiehlt es sich zudem die Landleinen unter Wasser festzumachen oder anderweitig zu schützen um ungebetene Nagetiere an Bord zu vermeiden.

Ankern in der ausgesuchten Bucht

Hast du die passende Bucht herausgesucht, geht es nun ums Anlaufen und Ankern. Dabei solltest du folgendes beachten:

  1. Ist die Bucht sehr voll, musst du einen Platz heraussuchen, der ausreichend weit weg von anderen liegt. Dabei kann es passieren, dass du deinen Anker direkt vor der Nase des Nachbars anfängst zu legen. Das ist bei Seglern akzeptiert und du solltest dir keine Sorgen machen, so etwas zu tun. Die Ankerketten sollten natürlich nur nicht übereinander gelegt werden.
  2. Anker absenken: Bei modernen Booten wird der Anker über eine elektrische Winsch bedient. Das hat den Vorteil, dass man nicht kurbeln muss, aber den Nachteil, dass es sehr langsam geht. Dein Ankermann sollte daher auf deine Anweisung den Anker bis auf die Wasseroberfläche absenken und dann auf dein Kommando warten.
  3. Ist dein Bug an gewünschter Stelle, kann es losgehen. Der Ankermann sollte dir im Idealfall (bei guter Sicht durchs Wasser) ansagen, wo helle Stellen sind. Dort hast du eine höhere Wahrscheinlichkeit für guten Halt. Bei sehr klarem Wasser und hinreichend niedrigen Pegel kann der Anker auch optisch mit Taucherbrille inspiziert werden für weitere Sicherheit oder auch nur für ein weiteres gutes Gefühl.
  4. Ist eine Befestigung mit Zweitanker oder Landleine sinnvoll und möglich, dann diese ausbringen

Vor Anker

1. Ist das wohlverdiente Anlegebier (aka Ankerbier) verdaut und wird der Lage vertraut, wird erstmal gebadet.

2. Sobald das Ankermanöver vollzogen ist, muss Ankerwache gehalten werden, hier empfiehlt sich die Nutzung einer App, die die GPS Position aufzeichnet und bei einer zu starken Abweichung von der GPS Position Alarm schlägt.

3. für Ausflüge an Land an der Landleine entlanghangeln. So klappen auch trockene Ausflüge im Dingi und auch ohne installierten Motor.

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