In Zeiten der digitalen Satellitennavigation hat die traditionelle Navigation mit Orientierung an den Gestirnen an praktischer Bedeutung verloren. Auch wenn nicht ganz zeitgemäß, so hat die Navigation über die Sterne einen gewissen Charme. Und sollten die Geräte aus irgendeinem Grund einmal nicht funktionieren, ist es wichtig, analoge Alternativen zu haben. In diesem Beitrag wollen wir die ersten Grundlagen der Sternennavigation kurz umreißen.

Astronavigation

In Zeiten der digitalen Satellitennavigation hat die traditionelle Navigation mit Orientierung an den Gestirnen an praktischer Bedeutung verloren. Die einstige Bedeutung der Gestirne ist vielen Seefahren aber noch bewusst und so stehen Sterne oder Sternbilder gern Pate für Bootsnamen (Aldebaran, Antares, Cassiopeia, etc.). Die bloße Bestimmung der Himmelsrichtung wurde gar schon mit Etablierung des Kompasses ab dem 11 Jhdt. n. Chr. revolutioniert. Die aktuellen Helfer bei der Navigation heißen Boating (Navionics), Garmin, P&G und co.

Unsere Milchstraße

Auch wenn nicht ganz zeitgemäß, so hat die Navigation über die Sterne einen gewissen Charme. Und sollten die Geräte aus irgendeinem Grund einmal nicht funktionieren, ist es wichtig, analoge Alternativen zu haben. In diesem Beitrag wollen wir die ersten Grundlagen der Sternennavigation kurz umreißen.

  • Himmelsrichtung: der Nordstern (Polarstern) steht fast immer an genau der gleichen Stelle am Himmel, alle anderen Sterne wandern am Himmel mit der Erddrehung. Geht man vom Nordstern senkrecht auf die Kimm herunter (Übergang zwischen Wasser und Himmel) findet man den Nordpunkt (Richtung 000)
  • Geografische Breite: befindet man sich am Nordpol so liegt der Nordstern im Zenit. Je weiter man richtig Äquator vordringt desto flacher liegt der Nordstern, bis er am Äquator direkt in der Kimm liegt. Der Abstand zwischen der geografischen Breite und der Höhe des Nordsterns über den Zenit hängt also direkt zusammen. Beispiel: wir messen einen Winkelbogen von 50 Grad zwischen Nordstern und Kimm, folglich befinden wir uns auf 50 Grad nördlich Breite.
Veranschaulichung zur einfachen Beobachtung der geografischen Breite als Winkel zwischen Polarstern und der Kimm

  • Geografische Länge: Hierfür brauchen wir neben dem Sextanten eine Uhr und einen Sextanten, um die Höhe von Gestirnen oder auch deren Winkel zueinander zu bestimmen. Die beobachtete Höhe des Sterns (oder der Winkel zwischen bestimmten Sternen) und die beobachtete Zeit (inkl. Datum) kann dann im Tabellenwerk genutzt werden, um den Längengrad zu bestimmen. Ein möglicher Stern ist tagsüber die Sonne, deren Höchststand an jedem Ort auf der Erde alle 24 Stunden einmal erreicht wird. Der Höchststand wandert dabei durch die Rotation jede Stunde 15° Richtung Westen.
  • Trick zur Winkelmessung: Wenn wir die Hand etwa 50cm vom Auge entfernt halten (Arm leicht angewinkelt) so bedeckt eine fingerbreite etwa 2 Grad am Horizont, die geballte Faust etwa 10 Grad. Diese Faust- oder Fingerregel ist auch sehr hilfreich beim Navigieren.

Vor allem für die Bestimmung der geografischen Länge nutzen wir GPS, es bietet sich immer an, ein redundantes System (Handy und GPS an Board dabei zu haben). GPS ist leider vor allem in Zeiten von politischen Unruhen als vom US-Militär kontrolliertes System nicht immer zuverlässig. Zur Plausibilisierung von GPS kann man durchaus mit etwas Übung auf die Astronavigation zurückgreifen.

Je weiter weg von künstlichen Lichtquellen, desto besser sichtbar sind die Sterne

Buchtipp: Das kleine Sternenbuch von Walter Stein

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