Wusstet ihr, dass schätzungsweise bis zu 10 Tonnen Plastik jedes Jahr in die Weltmeere gelangen? Ist das Plastik erst einmal in den Meeren, so ist es auch schnell im Nahrungskreislauf und ist gefährlich für Mensch und Umwelt.

Plastik in den Weltmeeren

Wusstet ihr, dass schätzungsweise bis zu 10 Millionen Tonnen Plastik jedes Jahr in die Weltmeere gelangen? Ist das Plastik erst einmal in den Meeren, so ist es auch schnell im Nahrungskreislauf und ist gefährlich für Mensch und Umwelt.

Ungefähr 70% des Plastiks sinkt ab, während man davon ausgeht, dass von den verbleibenden 30% etwa die Hälfte an die Küsten gespült wird und die Hälfte an der Wasseroberfläche oder knapp darunter treibt. In den Ozeanen haben sich insgesamt 5 sehr große Gebiete mit besonders hoher Konzentration von Plastik gebildet. Der bekannteste Plastikstrudel ist der „Great Pacific Garbage Patch“. Diese Plastikstrudel befinden sich an einem Ort, an dem Strömungen zusammentreffen und ein wirbelförmiges System bilden – dies ist ein Treffpunkt für Meeresmüll. Hier sammeln sich Millionen von kleinen und großen Plastikteilen an, die mit der Zeit immer kleiner werden. Die Größe dieser Plastiksuppen ist schwer zu schätzen, zumal ein Großteil der Masse knapp unter der Meeresoberfläche treibt. Das Great Pacific Garbage Patch erstreckt sich den Schätzungen zufolge von der Größe Deutschlands bis zur Größe Australiens.

Aus den Augen aus dem Sinn? Obwohl die Plastikstrudel eine enorme Fläche ausmachen, werden sie selten von Menschen gesehen: Die Strudel sind weit von den Küsten entfernt. Fischer meiden sie, weil ihre Gewässer nicht genügend Nährstoffe enthalten, um einen reichen Fang zu ermöglichen. Segler meiden diese Gegenden, weil sie ebenfalls weit von den Küsten entfernt sind und es dort üblicherweise an Wind mangelt, um Segelboote anzutreiben.

Es ist unglaublich, dass so viel Plastik in den Meeren ist. Niemand bei klarem Verstand würde Plastikmüll im Meer entsorgen – wie also kann sein, dass so viel Plastik im Meer ist? Regen, Sturm und Flüsse sind typische Vehikel über die Plastik in die Meere gelangen kann. Somit gelangen auch achtlos weggeworfene Plastikabfälle von Inlandsbewohnern in die Meere. Etwa 20% des Plastiks in den Meeren wird jedoch auch der maritimen Nutzung von Menschen zugeschrieben, ganz oben die Fischerei mit ihren Plastiknetzen, gefolgt von Kreuzfahrtschiffen.

Es ist bekannt, dass Plastik im Essen Krankheiten auslösen kann. Dazu zählen Allergien, Fettleibigkeit, Unfruchtbarkeit bis hin zu Krebs. Das ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass bestimmte chemische Additive des Plastiks, etwa Weichmacher oder BPA, hormonell wirksam sind. Plastikpartikel werden noch gefährlicher, wenn diese sich im Ozean zersetzten: Die Partikel nehmen wie Magnete weitere Schadstoffe, wie PCB, aus dem Meerwasser auf.

Plastik lässt sich leider sehr schlecht biologisch abbauen. Je nach Art kann es tausende Jahre dauern, bis das Plastik abgebaut ist. Beim Abbauprozess zerlegt es sich in immer kleinere Teile und wird so von immer kleineren Meerestieren aufgenommen. Kleine Fische werden von großen Fischen gegessen. Das Ergebnis: Die Anzahl der gefährlichen Plastikpartikel erhöht sich exponentiell.

Neben den unmittelbar gesundheitlichen Gefahren gibt es weitere Probleme von Plastik in den Meeren: Meerestiere verfangen sich in Plastikabfällen und verenden, wenn sie zu große Konzentrationen von Plastik aufnehmen. Außerdem verhindert das Plastik an der Meeresoberfläche, dass Sonnenlicht zu autotrophen Lebewesen wie Algen und Plankton gelangt. Durch die Einschränkung in der Photosynthese dieser Arten, gehen diese in ihrer Zahl zurück – genauso wie auch von diesen abhängige Arten wie Fische und Schildkröten sowie deren Raubfische. Neben der Arteneinschränkung wird der Klimawandel durch die fehlende Umwandlung von CO2 befeuert.

Jeder ist angehalten Plastik zu reduzieren, wiederzuverwenden und richtig zu entsorgen. Als Segler sind wir besonders sensibilisiert, da wir Abfälle in den Meeren manchmal live zu Gesicht bekommen und das Problem somit unmittelbar vor Augen gerufen wird.

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